Ein interessanter Abend - 30. Politischer Aschermittwoch der FDP-Hemer

Obwohl die Ortsvorsitzende Andrea Lipproß aus privaten Gründen nicht am Politischen Aschermittwoch teilnehmen konnte, ließ Sie es sich nicht nehmen die Teilnehmer und die Referentin Anne Westerweg (LWL-Klinik Hemer) aus Dortmund online zu Begrüßen und die Veranstaltung digital zu eröffnen.
Trotz der kurzfristigen Absage der zweiten Referentin, Lena Schwerdtner (VHS), aus gesundheitlichen Gründen, konnte der stellvertretende Ortsvorsitzende Kai Schröder durch eine sehr lebendige, informative und kurzweilige Veranstaltung führen. Bereits in seiner Einführung wies er daraufhin, dass „das Thema Online-Trainings kein neues Thema ist, sondern bereits 1993 die ersten webbasierten Trainings stattgefunden haben, aber in Deutschland so richtig unter das Brennglas erst durch die Corona Pandemie geraten sind.“ Diese hatten aber aufgrund der seinerzeit technischen Möglichkeiten noch nicht viel mit den heute angebotenen Online-Weiterbildungen zu tun.
Anne Westerweg hatte ihre ersten Berührungen mit Online-Weiterbildungen bereits im Studium, welches Sie über Webinare in Bielefeld erfolgreich abgeschlossenen hat. Sie berichtete ausführlich darüber, wie anstrengend es war von 9 bis 18 Uhr vor dem Bildschirm zu sitzen und zu lernen, aber auch, dass es deutlich kostengünstiger und zeitsparender war. Denn bequem von zu Hause zu lernen, bedeutete auch keine Kosten für Reise und Unterbringung! Ihr Fazit: „Das wichtigste ist, das man motiviert ist und bereit, sich auf neues einzulassen!“
Aktuell ist Sie als Fort- und Weiterbildungsbeauftragte der LWL-Klinik Hemer auch für die Durchführung einer zweijährigen stattlich anerkannten Ausbildung für Pflegekräfte verantwortlich. Der Unterricht findet komplett als Online-Veranstaltung statt, die Prüfungen sollen dagegen in Präsenz abgenommen werden. Ihr allgemeines Fazit aus der Praxis: „der persönliche Austausch ist durch nichts zu ersetzen, aber die Lehre funktioniert!“
Hier ergänzte der Fraktionsvorsitzende Arne Hermann Stopsack, dass es wichtig sei drei Bereiche zu trennen:
- die reine Wissensvermittlung mit Präsentation funktioniert online sehr gut!
- Diskussionen und Meinungsbildung funktionieren in digitalen Veranstaltungen auch, sind aber deutlich schwieriger!
- Kreative Prozesse und die Entwicklung von neuen gemeinsamen Ideen funktioniert dagegen schlecht!
Im Weiteren wurde über die Wichtigkeit der Medienkompetenz der Dozenten ebenso diskutiert, wie über die aktuell vielerorts noch mangelnde technische Ausstattung für die reibungslose Durchführung digitaler Veranstaltungen.
Christoph Klein brachte mit seinen Fragen „wie werden wir in Zukunft unsere Bildung gestallten?“ und „ist die Zeit der Bildungshyrarchie (Wissensvermittlung von alt zu jung) im digitalen Zeitalter vorbei?“ weitere Aspekte in die Diskussionsrunde ein. Woraufhin auch über die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten der Künstlichen Intelligenz in der Bildungsvermittlung gesprochen wurde.
Zum Schluss der sehr interessanten 90minütigen Veranstaltung wünschte sich die Referentin Anne Westweg: „Menschen müssen verstehen, dass Wissen wertvoll ist und es spannend und wünschenswert ist, ein Leben lang zu lernen!“
Und der Moderator Kai Schröder beendete die Veranstaltung mit einer Frage, die an diesem Abend nicht beantwortet werden konnte: „Kann der Mensch sich so schnell entwickeln, wie die technische Entwicklung voranschreitet?“
Der Iserlohner Kreisanzeiger berichtet in seiner Ausgabe am 4. März über die Veranstaltung. Lesen Sie hier.