Was passiert im ehemaligen Panzergelände in Apricke?
Dazu hat die Stadt Hemer nicht nur eine klarstellende Pressemitteilung herausgegeben, sondern auch eine Veranstaltung vor Ort angeboten. Für die FDP-Fraktion waren Julian Hamer und Monika von Reppert bei dieser Informationsveranstaltung der. Diese wurden vom Bürgermeister Christian Schweitzer moderiert; mit dabei waren viele Bürgerinnen und Bürger, Vertreter des Steinbruchs Stricker und Weiken, der NRW-Stiftung sowie der Naturschutzbehörde.
Deutlich wurde allen Beteiligten, dass bei diesen Maßnahmen die öffentliche Kommunikation völlig versagt hat. Hier hätten Informationen vorab fließen müssen, damit es nicht zu dieser dramatischen Verwirrung unter den Bürgern gekommen wäre.
In den Gesprächen, die von den FDP-Vertretern im Anschluss noch geführt wurden, ist vor allem durchgekommen, dass hier unter den Bürgen das Gefühl aufgekommen ist, dass „die da oben das einfach so entscheiden“. Kritisiert wurde auch das Behörden-Ping-Pong (zwischen Stadt, Steinbruch, MK und Stiftung NRW), bei dem alle Beteiligten die Verantwortung mehr oder weniger auf andere schieben.
Der Sachverhalt stellt sich folgendermaßen dar: Es handelt es sich um keine Maßnahme der Stadt Hemer. Vielmehr baut die Firma Stricker und Weicken aufgrund behördlicher Auflagen des Märkischen Kreises im Zuge früherer Steinbrucherweiterungen die im Bild dargestellten Panzerstraßen mit einer Fläche von 1,4 Hektar zurück. Das Gelände befindet sich im Eigentum der NRW-Stiftung „Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege“, die die Panzerstraßen für diese Renaturierungszwecke zur Verfügung gestellt hat. Die Betonflächen werden entsiegelt und später im Sinne des Naturschutzes mit Magerrasen versehen.
Behauptungen, dass das ehemalige Standortübungsgelände im Zuge dessen komplett eingezäunt werde, treffen nicht zu. Die Sorgen der Bevölkerung, das gesamte Gelände beispielsweise nicht mehr für Spaziergänge nutzen zu können, sind dementsprechend unbegründet. Richtig ist, dass möglicherweise ein überschaubarer Bereich zwischen den Panzerstraßen (siehe Grafik) zum Schutz von Bodenbrütern durch das Naturschutzzentrum MK abgesperrt werden könnte. Dieser umfasst jedoch keine Wege, so dass das ehemalige Standortübungsgelände auch in Zukunft in bekannter und beliebter Form genutzt werden kann.
Bis auf die Wege, die der Stadt Hemer gehören und von ihr auch betrieben werden. Wie bekannt, war das Entfernen eine Auflage des MK, wobei diese lediglich den Vorschlag von Seiten des Steinbruchs (in Abstimmung mit der Stadt sowie der Stiftung NRW)
Insgesamt war es eine recht hitzige Diskussion. Das Ziel ist nun jedoch die Einzäunung des Gebiets zu verhindern und ggf. einen Querweg als Schotter- oder Wiesenweg zu erhalten. Hier hatte sich der Steinbruchbetreiber auch angeboten, diesen zu bauen. Kommunikativ war die Aktion eine absolute Katastrophe, die wohl leider zu mehr Politikverdrossenheit führt. Die Angebote, die nun von Seiten der Stadt kommen, sind zwar gut, führen aber wenn überhaupt nur zu Schadensbegrenzung.